Steigende Personalkosten, ineffiziente Abrechnungsprozesse und zunehmende Zahlungsverzüge der Kostenträger konfrontieren eine Vielzahl von Pflegediensten mit existenziellen Herausforderungen. Zusätzlich verschärft wird diese Situation durch die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt. Der Fachkräftemangel führt zu einer hohen Belastung der Pflegekräfte und einer zunehmenden Fluktuation im Personal, was wiederum zusätzliche Kosten verursacht.
Das sagen die Pflegedienste selbst
Eine aktuelle Umfrage aus dem Dezember 2024 zeigt, dass viele ambulante Pflegedienste in den kommenden Jahren in starke wirtschaftliche Probleme geraten werden, sofern keine strukturellen Veränderungen erfolgen.
- 75 % der Pflegedienste bewerten ihre wirtschaftliche Situation als „angespannt“.
- 60 % der Pflegedienste schlossen das Jahr 2023 mit einem Defizit ab.
- Lediglich 20 % verfügen über eine ausreichende Liquiditätsreserve.
- Zudem fürchten 10 % der Pflegedienste die Schließung innerhalb der nächsten zwei Jahre.
Die Zahlen zeigen deutlich: Wer nicht handelt, riskiert die wirtschaftliche Zukunft seines Unternehmens. Aber es gibt Strategien, um Kosten zu senken und effizienter zu wirtschaften.
Kostenstrukturen in der ambulanten Pflege: Wo geht das Geld hin?
Die Kosten verteilen sich in unterschiedlicher Gewichtung und lassen sich dabei in vier Bereiche unterteilen. Das sind:
- Personalkosten (ca. 70 % der Einnahmen): Die hohen Löhne sind notwendig, um Fachkräfte zu halten, erhöhen jedoch den wirtschaftlichen Druck. Fluktuation und Neueinstellungen verursachen zusätzliche Kosten.
- Fahrzeug- und Standortkosten (ca. 12 %): Hohe Spritpreise, Reparaturen und Leasingkosten belasten die Budgets. Unnötige Fahrzeiten aufgrund ineffizienter Tourenplanung können die Kosten weiter erhöhen.
- IT- und Abrechnungskosten (ca. 9 %): Manuelle Prozesse und komplexe Abrechnungen verursachen Zeit- und Kostenaufwand. Zahlungsverzüge der Kostenträger können Liquiditätsprobleme verschärfen.
- Übrige Betriebskosten (ca. 8 %): Verwaltung, Material, Fortbildungen – mehrere kleinere Posten summieren sich.
Die Umsatzrendite beträgt im Durchschnitt lediglich 1 %. Dies lässt kaum Spielraum für Investitionen oder die Bildung von Rücklagen.
Strategien für mehr Wirtschaftlichkeit in der ambulanten Pflege
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gibt es wirksame Maßnahmen, um die Kosten zu senken und die Rentabilität zu steigern. Diese Handlungsfelder sind hierbei von zentraler Bedeutung:
1. Effiziente Tourenplanung und Digitalisierung
- Die Optimierung von Routen kann die Fahrzeiten um bis zu 15 % reduzieren und Kosten senken.
- Digitale Planungstools unterstützen die effektivere Nutzung der Arbeitszeiten.
- Weniger Leerzeiten bedeuten eine bessere Auslastung der Pflegekräfte.
2. Personalmanagement und Mitarbeiterbindung
- Gute Arbeitsbedingungen sind ein entscheidender Faktor für die Bindung von Mitarbeitern.
- Flexible Arbeitszeitmodelle und Fortbildungen können die Fluktuationsrate reduzieren.
- Weniger Personalwechsel spart Kosten für Recruiting und Einarbeitung.
3. Kosteneffizienz und Finanzmanagement
- Schnelle und korrekte Abrechnungen steigern die Liquidität.
- Verhandlungen mit Lieferanten und Einkaufsgemeinschaften können die Materialkosten senken.
- Automatisierte Abrechnungsprozesse sparen Zeit und vermeiden Fehler.
4. Kooperationen und Netzwerke
- Die Zusammenarbeit mit anderen Pflegeeinrichtungen kann Ressourcen sparen.
- Gemeinsame Fahrzeugpools oder IT-Lösungen können die Kosten senken.
- Der Austausch über bewährte Verfahren stärkt die gesamte Branche.
Fazit: Die richtigen Strategien machen den Unterschied
Die Umfrageergebnisse haben gezeigt, dass Wirtschaftlichkeit ein wichtiger Faktor ist. Mit geeigneten Strategien – von der Digitalisierung über eine optimierte Tourenplanung bis hin zur Mitarbeiterbindung – können Pflegedienste ihre Wirtschaftlichkeit stabilisieren.
Eine regelmäßige Überprüfung und Optimierung der Prozesse ist für den langfristigen Erfolg unerlässlich.
Und wir können dir dabei helfen! Vereinbare einen Termin mit uns und lass dich überzeugen.